Die Gemeinnützige Gesellschaft des Bezirks Bülach GGB wurde 1836 als Verein von engagierten und aufgeklärten Bürgern gegründet. Als liberale Organisation prägt sie seither die Diskussion um Eigenverantwortung, Gemeinnutzen und Staat. Aktuell verzeichnen wir über 200 Einzelmitglieder und über 60 Kollektivmitglieder / Behörden.
Die GGB fördert Gemeinnützigkeit und Freiwilligen-Arbeit im Bezirk Bülach als Motor für gesellschaftliche, wirtschaftliche und persönliche Entwicklung. Freiwilliges Engagement stützt die Zivilgesellschaft in der Schweiz und fördert die Solidarität zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen.
Die GGB bietet Hilfe für Benachteiligte. Seit über 175 Jahren unterstützen wir Familien und Einzelpersonen in Not und leisten finanzielle Beiträge zu sozialen und kulturellen Projekten im Bezirk Bülach.
Mehr über unsere Geschichte und unsere Tätigkeit können Sie auch in der Festschrift zu unserem 175-Jahre-Jubiläum «Gelebte Hilfe seit 1836» lesen. Klicken Sie dazu auf die Abbildung der Titelseite.
1810
Die Gründung der Gemeinnützige Gesellschaft unseres Bezirks hat ihren Ursprung bereits im Jahre 1810, als der Stadtarzt von Zürich, Johann Caspar Hirzel die Gemeinnützige Gesellschaft des Kantons Zürich gegründet hat. Er hatte zu einer bürgerlichen Elite gehört, die über soziale Probleme, den daraus entstandenen Missständen und deren Bekämpfung diskutiert haben. Das Augenmerk war damals die Bekämpfung der Armut - Mittel dazu: Neue Erwerbsmöglichkeiten schaffen und die Verbesserung des Schulsystems.
1936
Leider erlebte der Stadtarzt nicht mehr, dass seine Ideen auch in den einzelnen Bezirken Anklang fand. So wurden am 6. März 1936 im Gasthof Kreuz in Bülach die GGB gegründet. Es waren 79 Interessenten anwesend.
Da in dieser Zeit mehrheitlich Pfarrherren die Geschicke der GGB leiteten, erachteten die Mitglieder es als Christenpflicht die Armut zu bekämpfen. Nicht nur mit finanzieller Unterstützung, die GGB war auch federführend bei der Gründung der Ersparniskasse, bei der Förderung der Volkschule, bei der Errichtung eines Depots für Krankenmobilien, mit Referaten und Fortbildungskursen. Aber auch an Abstimmungen, welche in irgend einer Art mit der Armutsbekämpfung zu tun hatten, war die GGB nicht untätig.
1948
Heftig waren die Diskussionen über die Einführung einer eidgenössischen AHV. Die Herbstversammlung 1925 war diesem Thema gewidmet. Mit dem gleichen Enthusiasmus setzte sich der Vorstand für die Annahme der Gesetzesvorlage ein und bekämpfte das Referendum gegen die Einführung der AHV auf Bundesebene Am 1. Januar 1948 wurde die schweizerische AHV Tatsache.
Eine Aktivität der GGB, welche noch heute Bestand hat, ist das Ermöglichen von Kuraufenthalten für kranke Kinder und später auch Ferien für Familien. An der Jahresversammlung von 1945 entschied die Versammlung die Übernahme der Mehrheit der Anteilscheine der Genossenschaft «Soldanella», die Betreiberin eines Kinder- und Ferienheimes in Klosters.
1965
Die GGB Bülach war aber auch immer da, wenn es darum galt, Projekte der «Kantonalen Gemeinnützigen» zu unterstützen. So war sie bereit, aktiv Geld zu sammeln, um in Uster eine «Pflegeanstalt für geistesschwache und bildungsunfähige Kinder» zu bauen. 1965 wurde dann die Pflegeanstalt vom Bund als Sonderschule anerkannt, auf 250 Plätze ausgebaut und heute unter dem Namen «Wagerenhof Uster» uns allen bekannt.
Es ist wirklich erstaunlich, für welche Themen sich die GGB verantwortlich fühlten. Das Ziel war aber immer das gleiche – Bekämpfung der Armut. So gab es zu jener Zeit an jeder Jahresversammlung Referate zu diverse Themen und dann meistens hitzige Diskussionen über Sinn oder Unsinn zur Unterstützung durch die GGB.
1993
Nachdem die Gemeinde Wallisellen im 1993 von der Genossenschaft die Soldanella als Alleinbesitzerin übernahm, wurde sie im 2021 auch wieder verkauft und der Betrieb eingestellt.
2023
Als Ersatz für die Soldanella konnte neu die Jugendherberge Laax für unsere Ferienaktion gewonnen werden.
Die heutigen rund 175 Mitglieder bestehen aus Einzel- oder Kollektivmitgliedern, sowie Gemeinden und Behörden. Der Vorstand bearbeiten durchschnittlich zwanzig Gesuche und richtet dabei Zuschüsse im Gesamtbetrag von CHF 20'000.– aus.